Wenn draußen die Temperaturen fallen, der Boden gefriert und die Weidesaison vorbei ist, stellt sich für viele Pferdebesitzer die Frage: Wie füttere ich mein Pferd im Winter richtig? Denn in der kalten Jahreszeit ändern sich die Bedürfnisse unserer Vierbeiner – und mit der richtigen Fütterung kannst du nicht nur für ausreichend Energie sorgen, sondern auch Gesundheit und Wohlbefinden fördern.
1. Heu ist das A und O
Im Winter ist Heu das Hauptnahrungsmittel für die meisten Pferde, denn frisches Gras gibt es kaum noch. Achte darauf, dass dein Pferd jederzeit Zugang zu qualitativ hochwertigem, trockenem und schimmelfreiem Heu hat. Ein Pferd braucht etwa 1,5 bis 2 Kilogramm Heu pro 100 Kilogramm Körpergewicht – im Winter darf es gerne auch etwas mehr sein, denn die Verdauung des Raufutters hilft dem Pferd, sich von innen heraus warmzuhalten.
2. Energiebedarf richtig einschätzen
Je nach Haltungsform und Trainingspensum kann der Energiebedarf im Winter steigen – vor allem bei Pferden, die draußen gehalten werden oder viel arbeiten. Hier kannst du je nach Bedarf mit Kraftfutter, Getreide oder ölhaltigen Komponenten (z. B. Leinsamen, Maiskeimöl) ergänzen. Wichtig ist, dass du den individuellen Bedarf deines Pferdes kennst: Ein Freizeitpferd im Offenstall hat ganz andere Anforderungen als ein Sportpferd mit intensivem Training.
3. Auf ausreichend Wasser achten
Klingt simpel, wird aber im Winter oft unterschätzt: Frisches Wasser ist essenziell – auch (oder gerade) bei Kälte. Pferde trinken weniger, wenn das Wasser zu kalt ist oder sogar einfriert. Ideal ist handwarmes Wasser oder beheizbare Tränken. Wenn Pferde zu wenig trinken, steigt das Risiko für Koliken, insbesondere bei hohem Heukonsum.
4. Mineralstoffe und Vitamine nicht vergessen
Auch im Winter brauchen Pferde eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders wichtig sind:
- Vitamin E und Selen (für Muskeln und Immunsystem)
- Zink (für Haut und Fell)
- Vitamin D (bei wenig Sonnenlicht)
Ein gutes Mineralfutter kann hier Abhilfe schaffen. Lass dich bei Unsicherheiten am besten von einem Fütterungsexperten oder Tierarzt beraten.
5. Auf das Gewicht achten
Im Winter ist es gar nicht so leicht, den Ernährungszustand des Pferdes einzuschätzen – dickes Winterfell kann täuschen. Taste regelmäßig über Rippen, Rücken und Hüfte, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Sowohl Gewichtsverlust als auch -zunahme können auf Probleme in der Fütterung hinweisen.
6. Futter langsam umstellen
Wenn du das Futter im Herbst oder zu Beginn des Winters umstellst, mach es schrittweise über mindestens eine Woche. Der Pferdemagen-Darm-Trakt reagiert empfindlich auf abrupte Veränderungen – langsames Anpassen schont die Verdauung und reduziert das Risiko von Verdauungsstörungen.
Fazit:
Mit der richtigen Fütterung bringst du dein Pferd gesund und fit durch die kalte Jahreszeit. Achte auf ausreichend Raufutter, gutes Wasser, passende Energiequellen und eine gezielte Ergänzung mit Mineralstoffen. Dein Pferd wird es dir danken – mit Gesundheit, Energie und einem glänzenden Winterfell.
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